Einst no-go-area für die Zivilbevölkerung, künftig Mittelpunkt urbanen Lebens im Heidelberger Süden.
Der Campbell-Park wird nicht als klassischer Park aufgefasst, sondern als ein sich ständig wandelndes vernetztes System aus Gestaltung, Aktionen, Aneignung und dem freien Lauf der Natur und Zeit. Ein Park, der sich ständig wandelt, sich an veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse anpasst, wächst und schrumpft. Dies erfolgt nicht losgelöst von allen Regeln, sondern basiert auf einem einfachen zugrundeliegenden Ordnungssystem, das die verschiedenen Interventionen zu einem Netzwerk zusammenfasst. Das dem Park zugrundeliegenden "Koordinatensystem" im Sinne von "ko-ordinare" = "mit-organisieren", spiegelt einerseits die militärische Ordnung wider, die einst auf dem Gelände prägend war, eröffnet als Raster andererseits aber auch maximale Flexibilität in der Weiterentwicklung des Parks.
Das Koordinatensystem dient gleichzeitig als "reales Planspiel", in das die Bürger ihre Ideen einbringen können.
Räumlich besteht es aus im Boden eingelassenen Markierungen in der Signalfarbe orange, die mit den jeweiligen Koordinatennummern beschriftet sind. Unter Angabe der Koordinaten können nun verschiedene Vorschläge der Bürger bei der Leitstelle eingehen, die diese koordiniert und unterstützt.
Einheit und Vielfalt bilden auch das ökologische Rückgrat der Grünstrukturen. Markieren regelmässige Alleen die prägenden Verbindungsachsen des Entwicklungsbandes und der Römerstraße, gekennzeichnet mit jeweils nur einer Baumart, löst sich das Baumraster im Campbell-Park durch eine Vielzahl von Baumindividuen, im Kontext mit dem vorhandenem Baumbestand, auf. Vielfalt auch im Hinblick auf die unterschiedlichsten Vegetationstypen, von der üppigen Blumenwiese über nordamerikanisch geprägte Präriepflanzungen bis zur Sukzessionsfläche.
Das Koordinatensystem wird ergänzt durch gestaltete Felder und Wegeverbindungen, die als Fixpunkte das Grundgerüst des Parks bilden. Dazu gehören der Torhausplatz, der Paradeplatz und der Reitplatz sowie die Wegeverbindungen.
Arbeitsgemeinschaft ISA Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart
Auftraggeber Stadt Heidelberg in Koop mit IBA Heidelberg GmbH